KÄMPFEN,BURGI!Text: Peter KlinglmüllerFotos: SK Rapid | WidnerDie schockierende Nachricht erreichte die Öffentlichkeit amMontag vor unserem letzten Spiel des Jahres. PublikumslieblingGuido Burgstaller wurde Opfer eines tätlichen Angriffs und schweram Kopf verletzt! Der gesamte Klub steht hinter Burgi, der schonjetzt auf eine außergewöhnliche Karriere zurückblicken kann.Wir haben den Überblick.Mitten in die positive Anspannung und Vorfreude auf denShowdown in der UEFA Conference League gegen denFC Kopenhagen platzte drei Tage davor die schrecklicheMeldung: Unsere Nummer 9, Guido Burgstaller, wurdeam 14. Dezember bei einem brutalen Angriff niedergeschlagen und inweiterer Folge mit schweren Kopfverletzungen in die Notaufnahme desgrößten Wiener Krankenhauses eingeliefert. Nach vielen Stunden Hoffenund Bangen war zumindest klar, dass der verdienstvolle Rapid-Stürmermit großer Sicherheit wieder vollständig genesen sollte. „Wir sindschockiert! Burgi ist mehr als ein Mannschaftsmitglied, nämlich ein richtigtoller Mensch. Wir wünschen ihm alle eine rasche und komplikationsfreieGenesung – wir hoffen, dass es ihm bald wieder gut geht, und werden vollhinter ihm stehen“, sagte Steffen Hofmann kurz nach dem öffentlichenBekanntwerden der schrecklichen Nachricht in einer ersten Reaktion.„Burgi hat unsere volle Unterstützung. Wichtig ist jetzt nur, dass er wiedervollständig gesund wird“, schloss sich Markus Katzer selbstverständlichan. Beide Geschäftsführer waren bereits zu Spielerzeiten Teamkollegendes nunmehr 35-jährigen Kärntners, den zudem mit seinem ehemaligenKapitän ein freundschaftliches Verhältnis verbindet.Am Mittwoch gab das Wiener Landeskriminalamt bekannt, dass derTäter ausgeforscht wurde, und Cheftrainer Robert Klauß konnte zurErleichterung aller nach Rücksprache mit unserem Teamarzt Dr. LukasBrandner bei der offiziellen UEFA-Pressekonferenz vermelden, dassGuido Burgstaller weiter auf dem Weg der Besserung ist – aber auchviel Geduld brauchen wird, denn mindestens drei Monate ist anLeistungssport nicht einmal zu denken. Die Anteilnahme nicht nur aus derRapid-Community, sondern aus der gesamten nationalen Fußballszeneund vielen Klubs aus Deutschland war jedenfalls überwältigend und gibt„Burgi“ hoffentlich zusätzlich Kraft auf dem Weg zur Genesung!Legendenstatus schon lange vor demKarriereendeKnapp zwei Wochen vor der verhängnisvollen Attacke wurde GuidoBurgstaller von der Klubspitze geehrt: Präsident Alexander Wrabetzund die Geschäftsführer Steffen Hofmann, Markus Katzer und MarcusKnipping übergaben ihm ein eigens angefertigtes Bild anlässlich derAbsolvierung seines 200. Pflichtspiels für den SK Rapid wenige Tage12 PROFIS
Erstes Fotoshooting im grün-weißenDress – der damals 22-jährige Neo-Rapidler!Was für ein (vorerst) letztes Match: Miteinem Triplepack verabschiedete sichBurgstaller im Mai 2014 ins Ausland!davor. Eine Marke, die von der aktuellen Mannschaft lediglich MaximilianHofmann (273 von 2013 bis 2024) und Louis Schaub (228 von 2012 bis2018 sowie seit 2024 / Stand 18.12.24) durchbrechen konnten!Guido Burgstaller kam erstmals im Sommer 2011 vom SC WienerNeustadt in den Westen der Bundeshauptstadt. Bis zu seinem Debütdauerte es aber bis zum Herbst, da er wegen einer Verletzung amAnfang der Amtszeit von Trainer und Sportdirektor Peter Schöttel nichtzur Verfügung stand. Seinen ersten Pflichtspieltreffer „sparte“ sichGuido Burgstaller bis zum 23. Oktober 2011 auf, da traf er im WienerDerby am Verteilerkreis kurz vor dem Pausenpfiff mit einem Linksschusszum späteren 1:1-Endstand, die Vorarbeit leistete sein Kapitän SteffenHofmann. Auf europäischer Bühne debütierte „Burgi“ am 2. August2012 bei einer 1:2-Niederlage in der 3. Runde der UEFA Europa LeagueQualifikation bei Vojvodina Novi Sad. Sein erstes Tor im Europacupbejubelte er am 3. Oktober 2013 vor knapp 35.000 Fans in der zweitenRunde der Gruppenphase der UEFA Europa League gegen DynamoKyjiw. Gegen die Ukrainer verkürzte er in der 53. Minute mit rechtszum 1:2, sein Spezl Christopher Trimmel besorgte in der vierten Minuteder Nachspielzeit per Kopf den viel umjubelten Ausgleich! Es sollte„Burgis“ vorerst einziges Europacuptor für Rapid in 17 Partien bleiben!Insgesamt absolvierte der Kärntner bis zu seinem Wechsel zu Cardiffim Sommer 2014 exakt 109 Pflichtspiele, in denen er 27 Tore (24 in derLiga und einen Doppelpack im ÖFB-Cup) erzielte. In seinem (vorerst)letzten Match verabschiedete sich „Burgi“ mehr als standesgemäß. Beieinem 5:2-Auswärtssieg bei der SV Ried in der letzten Bundesligarundeder Saison 2013/14 gelangen ihm die Treffer zum 1:0, 2:1 und 4:1, das 3:1von Terrence Boyd bereitete er vor. Unmittelbar nach seinem dritten Torwechselte ihn Coach Zoran Barišić aus und sicherte dem Triplepackersomit den verdienten Sonderapplaus der mitgereisten Rapid-Fans!Erfolgsstory als HeimkehrerEtwas mehr als acht Jahre nach diesem 11. Mai 2014 kehrte der nun schonsehr erfahrene ÖFB-Internationale (inklusive seines Kult-Kurzcomebacksbeim 1:0-Sieg in Aserbaidschan im Oktober 2023 brachte er es auf26 Länderspiele mit 2 Toren) bekanntlich nach Wien-West-Hütteldorfzurück. Dazwischen lagen die Stationen Cardiff City (5 Pflichtspiele/1 Tor),1. FC Nürnberg (70 Pflichtspiele/34 Tore), FC Schalke 04(119 Pflichtspiele/32 Tore) und FC St. Pauli (57 Spiele/31 Tore). Beiden drei deutschen Traditionsklubs war „Burgi“ ebenso absoluterPublikumsliebling wie ab dem ersten Tag seiner Heimkehr beimSK Rapid. Seither kam er auf 94 Pflichtspiele mit 42 Treffern. Seit seinerRückkehr, die mit einem standesgemäßen ersten Pflichtspieleinsatz(Goldtor beim 1:0-Auswärtssieg in seiner Kärntner Heimat im ÖFB-Cup beim SK Treibach) startete, begeisterte „Burgi“, der 2023/24 auchDuell mit einem ehemaligen Mitspieler(Martin Moormann) im bislang letztenHeimspiel in Wien-West-HütteldorfIm Vorfeld des Heimspiels gegen Shamrockehrte die Vereinsspitze unsere Nummer 9anlässlich des 200. Pflichtspieleinsatzes.PROFIS 13
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